Stadt Düsseldorf: Der Rat der Stadt Düsseldorf hat am 20. November 1997 mit einem einstimmigen Beschluss das Leitbild für die Stadt Düsseldorf verabschiedet. Der Beschluss stand am Ende eines mehrjährigen Diskussionsprozesses mit Bürgerinnen und Bürgern sowie den gesellschaftlichen Gruppen der Stadt, die ihre Vorstellungen in die Aussagen des Leitbildes mit eingebracht haben. Nachstehend der Text des Leitbildes, das sich in sechs Kernpunkte gliedert, im Wortlaut: Landeshauptstadt Düsseldorf ist Hauptstadt des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes und Zentrum einer Region mit Millionen von Menschen. Dies ist Chance und Verpflichtung für Stadt, Region und Land zugleich.
Düsseldorf liegt im Zentrum des Wirtschaftsraumes Rhein/Ruhr, dessen Strukturen in einem hohen Maße international ausgerichtet sind. Folgerichtig hält die Stadt eine umfassende Infrastruktur vor, wie sie für international operierende Institutionen unverzichtbar ist. Hierzu zählen Konsulate ebenso wie die zahlreichen nationalen und internationalen Interessenvertretungen auf Wirtschafts- und Verbandsebene, die auf räumliche Nähe zu ihren Zielgruppen im einwohnerstärksten Bundesland angewiesen sind. Düsseldorf bietet sich für solche Organisationen auch deshalb als Sitz an, weil hier zahlreiche deutsche und internationale Firmen mit ihren Führungsetagen ansässig sind und weil die Landesregierung eine wichtige Gesprächspartnerin ist.
Die weitere Entwicklung der Stadt Düsseldorf als Landeshauptstadt muss den Interessen des Landes und seiner Institutionen Rechnung tragen. Hierbei ist Düsseldorf als Lebens- und Arbeitsraum insbesondere auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Nachbarn der Region angewiesen. Düsseldorf ist bestrebt, das partnerschaftliche Verhältnis innerhalb der Region zu stärken und zukünftige Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
Mit der Bedeutung Düsseldorfs als Metropole mit internationalem Flair verbindet sich das Bekenntnis zur Wahrung ihrer städtischen Identität sowie zur Förderung der Lebens- und Wohnqualität für die mit Düsseldorf verbundenen Menschen. Zukunftsfähige Stadt Düsseldorf setzt durch sein Bemühen um einen Ausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie auf eine nachhaltige zukunftsverträgliche Entwicklung. Konsequent verbindet Düsseldorf seine wirtschaftliche Entwicklung mit einem ressourcensparenden Management.
Eine zukunftsfähige Stadt muss den nachfolgenden Generationen die gleichen Chancen wie jetzt lebenden Menschen gewährleisten. Dies erfordert einen sparsamen Umgang mit den Ressourcen dieser Erde, um die sich weltweit vollziehende Bedrohung unserer Umwelt einzudämmen. Das bedarf in Gesellschaft und Wirtschaft eines nachhaltigen Umdenkens.
Düsseldorf stellt sich dieser Herausforderung und richtet seine Kommunalpolitik entsprechend aus. vor allem in der Förderung von Dienstleistungen und neuen, umweltgerechten Technologien aus Kommunikationsindustrie, Maschinenbau, Chemie und Elektronik. Es gilt dazu beizutragen, die Verkehrsbelastung, die Energieverschwendung und den Landschaftsverbrauch einzudämmen. Dazu bedarf es gezielter Maßnahmen der Stadtentwicklung. So gilt es in Düsseldorf beispielsweise, durch Flächenrecycling notwendige Wohn- und Gewerbeflächen zu gewinnen und den Individualverkehr durch Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs zu verringern.
Düsseldorf sieht in den notwendigen tiefgreifenden Änderungen auch eine Chance, Arbeitsplätze in zukunftsfähigen Feldern zu sichern, bzw. anderweitig wegfallende Arbeitsplätze zu ersetzen. Verbunden mit einem konsequenten ökologischen Ausgleich schafft die Stadt die Voraussetzungen für einen gleichermaßen zukunftsfähigen Arbeits- und Lebensraum, der Mensch und Natur gerecht wird und in dem sich Familien wohl fühlen.
Zur Erreichung von Zukunftsfähigkeit und Veränderung in Düsseldorf sind leistungsfähige Wissenschaft, innovative Forschung und qualifizierte Schul- und Berufsausbildung eine unverzichtbare Basis. Globale Partnerschaft Düsseldorf sucht weltweit Partnerschaften und baut seine Position als internationales Handelszentrum aus.
Düsseldorf ist eine international ausgerichtete, weltoffene Stadt. Die Stadt ist bestrebt, durch internationale Partnerschaften auf allen gesellschaftlichen Gebieten, z.B. der Kultur, der Kunst, des Sports, der Wissenschaft, der Bildung, der Wirtschaft, der Technik und des Umweltschutzes und der weltweiten Zusammenarbeit mit weniger entwickelten Ländern, einen gegenseitigen Austausch zu erzielen und voneinander zu lernen. Die Beziehungen zu den Partnern sollen weltweit durch Fairness und Ausgleich widerstreitender Interessen gekennzeichnet sein.
Faire Partnerschaften tragen auch dazu bei, Düsseldorfs Position als internationales Handelszentrum auszubauen. Düsseldorf bietet als Einkaufsstadt, Messe-, Banken- und Börsenstadt die besten Voraussetzungen für den sich national und international vollziehenden Handel. Die Stadt setzt konsequent auf ihre Attraktivität, um Partner zu finden. Damit können Arbeitsplätze und Interessen für die Stadt und die Region Düsseldorf auch in Zukunft gesichert werden. Solidargemeinschaft Düsseldorf ist als Solidargemeinschaft angelegt. Die Stadt weckt und unterstützt die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, Verantwortung füreinander und für das Gemeinwesen zu übernehmen. Darüber hinaus übt die Stadt eine Schutzfunktion für viele in unserer Gesellschaft aus.
Die Stadt Düsseldorf bekennt sich zum Subsidiaritätsprinzip. Dies bedeutet, dass Eigeninitiative und Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger und frei organisierter gesellschaftlicher Gruppen Vorrang vor kommunalen Leistungen in vielen Bereichen der Daseinsvorsorge (z.B. Soziales und Gesundheit), des Zusammenlebens (z.B. Nachbarschaft, Brauchtum und Vereinsleben), der Kultur und der Freizeit (z.B. Sport) sowie der Wirtschaft haben müssen. Die Stadt konzentriert ihr eigenes Tätigwerden auf Kernbereiche und schafft dadurch Raum für private kirchliche, karitative, gemeinnützige, kulturelle oder öffentlich wirkende Initiativen und für privates Unternehmertum.
Gleichwohl sieht sich die Stadt Düsseldorf in ihrer Schutzfunktion und sozialen Verantwortung vor allem denjenigen Menschen gegenüber verpflichtet, die an solchen Formen der Selbsthilfe aus unterschiedlichen Gründen nicht teilhaben oder nicht teilhaben können. Die öffentlichen Leistungen müssen sich auf die Grundsicherung dieser Menschen und die Schaffung von Chancengleichheit konzentrieren. Außerdem bewahrt die Stadt das, was erhaltungs- und förderungswürdig erscheint, aber ohne ihre Hilfe nicht oder nur unzureichend gesichert wäre. Kommunikation Düsseldorf gestaltet aktiv den Wandel zur Kommunikationsgesellschaft und wird Zentrum der Kommunikation.
Kommunikation im Sinne von Mitteilung und Austausch ist ein Grundbedürfnis menschlicher Existenz und unverzichtbare Voraussetzung gesellschaftlicher Entwicklung. Die zunehmende Verbreitung der Kommunikation über Medien beinhaltet große Chancen für ein zukunftsverträgliches Wachstum. Zugleich wächst die Gefahr der Anonymität und Fremdbestimmung. Dies erfordert einen neuen gesellschafts- und kulturpolitischen Ansatz: die unmittelbare Begegnung mit anderen Menschen und das unmittelbare Kunst- und Landschaftserlebnis sind zu fördern. Düsseldorf stellt sich dieser doppelten Herausforderung der Kommunikationsgesellschaft durch:
- Förderung zwischenmenschlichen und kulturellen Austauschs, - Unterstützung einer lebendigen, sozialen Infrastruktur, - Vernetzung von Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft, - Ansiedlung und Förderung von Unternehmen der Kommunikationsbranche, - Förderung und Inanspruchnahme moderner Kommunikations- und Informationstechnologien.
Düsseldorf ist Standort von Unternehmen der Telekommunikation, der Informationstechniken und -technologien, der Werbung, der Medien, des Designs und der Mode. Düsseldorf ist Stadt der Wissenschaft, der Künste einschließlich des Films und der Fotografie, des Sports und zugleich Messe-, Börsen- und Bankenplatz. Daher ist Düsseldorf besonders geeignet, zum nationalen und internationalen Zentrum der Kommunikation zu werden. Besser Sein Düsseldorf bekennt sich zum Prinzip des Wettbewerbs. Der Erfolg von Städten entscheidet sich im Wettbewerb nach innen und außen. Düsseldorf will besser sein.
Wettbewerb ist treibende Kraft unseres gesellschaftlichen Systems. Im zusammenwachsenden Europa gilt dies in hohem Maße auch für die Beziehungen zwischen den Regionen, die als Wirtschaftsstandort, als Lebensraum für die Bürgerinnen und Bürger und als Kulturstandort miteinander konkurrieren. Sich hierzu bekennen heißt, den Wettbewerb aufnehmen und aktiv gestalten zu wollen.
Im Wettbewerb besteht nur, wer gut ist. Düsseldorf will Wettbewerb. Im Interesse der vielen Millionen Menschen des Lebens- und Wirtschaftsraums: Düsseldorf will besser sein.
Durch einstimmigen Beschluss des Rates hat sich die Landeshauptstadt Düsseldorf am 20. November 1997 ein Leitbild gegeben. Der zunächst vorausgegangenen Erarbeitung eines Entwurfes folgte über mehrere Jahre ein intensiver Prozess der öffentlichen Beteiligung und Einbringung sowohl einzelner Bürgerinnen und Bürger als auch der vielfältigen gesellschaftlichen Gruppen in der Stadt. Der Beschluss des Rates bildete nun einen ersten Schlussstrich unter dieser Diskussion. Dabei herrschte Einigkeit, dass das Leitbild kein statisches Papier sein soll, sondern eine Fortschreibung je nach aktuellen Bedürfnissen vorgenommen wird. Mit dem Prozess zur Formulierung eines Leitbildes hat die Stadt Düsseldorf den Versuch unternommen, gemeinsam die Zukunft der Stadt zu diskutieren und sich für künftige Herausforderungen zu wappnen. Das Leitbild umreißt Selbstverständnis und strategische Ausrichtung der Stadt. Dabei war zu berücksichtigen, dass es in der Politik und in den gesellschaftlich relevanten Gruppen unterschiedliche Ziele gibt. Der Prozeß der Diskussion, der neben vielen Gesprächen in kleinen Kreisen in einer vielstündigen Anhörung vor dem Rat gipfelte, wurde dabei mindestens als genau so wertvoll gewichtet, wie die eigentlichen Formulierungen des Leitbildes. Die Anhörung brachte vor allem einen Austausch der Grundpositionen der Gruppen aus der Düsseldorfer Gesellschaft. Das Leitbild für die Stadt ist gegliedert in einige Kernaussagen. In dem voran gestellten Vorwort heißt es dazu unter anderem: "Die mit der zukünftigen Entwicklung von Düsseldorf verbundenen Herausforderungen können bewältigt werden, wenn sich alle ihnen stellen und gemeinsame Werte und Zielvorstellungen entwickeln. Das Leitbild soll in einem fortwährenden Dialog die gesellschaftlichen Gruppen näherbringen." Nachstehend die Kernaussagen: Landeshauptstadt Düsseldorf ist Hauptstadt des größten deutschen Bundeslandes. Dies ist Chance für die Stadt und Verpflichtung für Stadt und Land zugleich. Zukunftsfähige Stadt Düsseldorf setzt durch sein Bemühen um einen Ausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie auf eine nachhaltige zukunftsverträgliche Entwicklung. Konsequent verbindet Düsseldorf seine wirtschaftliche Entwicklung mit einem ressourcensparenden Management. Globale Partnerschaft Düsseldorf sucht weltweit Partnerschaften und baut seine Position als internationales Handelszentrum aus. Kommunikation Düsseldorf gestaltet aktiv den Wandel zur Kommunikationsgesellschaft und wird Zentrum der Kommunikation. Solidargemeinschaft Düsseldorf ist als Solidargemeinschaft angelegt. Die Stadt weckt und unterstützt die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, Verantwortung füreinander und für das Gemeinwesen zu übernehmen. Darüber hinaus übt die Stadt eine Schutzfunktion für Viele in unserer Gesellschaft aus. Besser sein Düsseldorf bekennt sich zum Prinzip des Wettbewerbs. Der Erfolg von Städten entscheidet sich im Wettbewerb nach innen und außen. Düsseldorf will besser sein.
In dem Vorwort zum Leitbild von Düsseldorf heißt es unter anderem weiter, dass die Stadt Düsseldorf geprägt ist durch ihre Entwicklung von der kurfürstlichen Residenz zur späteren preußischen Verwaltungszentrale und zum "Schreibtisch des Ruhrgebietes". Düsseldorf ist heute Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen und Deutschlands wichtigstes Außenhandelszentrum. Das Neben- und Miteinander von Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Sport, Freizeit und Brauchtum sowie eine gelungene Synthese von Städtebau und Gartenarchitektur haben der Stadt über die Zeiten hinweg ihr Gesicht gegeben und Düsseldorf zu einem attraktiven Lebens-, Wohn- und Wirtschaftsraum gemacht. Auch in Zukunft will Düsseldorf im Städtevergleich seine Attraktivität behaupten. Die in den letzten Jahrzehnten hinzugekommenen Bereiche wie Mode, Design, Werbung, Medien und Telekommunikation stehen für das moderne Düsseldorf und bieten für eine erfolgreiche Entwicklung die besten Voraussetzungen. Der in der Stadtgeschichte bewiesenen Wandlungsfähigkeit Düsseldorfs entspricht die unverwechselbare Eigenart der Stadt: Aufgeschlossenheit gegenüber allem Neuen ist gepaart mit Traditionsbewußtsein, dem internationalen Flair steht die Neigung zum Lokalkolorit gegenüber. Und neben den Sinn für den Kommerz tritt die Verantwortung für das Gemeinwesen, das Wohl von Kindern und Jugendlichen, den sozialen Frieden in der Stadt, ein offenes Zusammenleben von Deutschen und Ausländern und nicht zuletzt für die Gleichstellung von Frauen und Männern. Die in Düsseldorf fest verwurzelte Tradition solidarischen Handelns und Denkens ist heute um so mehr gefordert, als die Finanzsituation der öffentlichen Haushalte die notwendige Wiedergewinnung des finanziellen Gleichgewichtes erfordert. Auch wenn mittelfristig der Gestaltungsspielraum der Stadt finanziell stark eingeschränkt sein wird, muß die Stadt alles daran setzen, die Bedingungen für eine dynamische Entwicklung zu sichern, die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen zu gewährleisten und ihre Ordnungs- und Schutzfunktion gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern wahrzunehmen.
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